Rum aus Kuba
Rum aus Kuba zählt zu den besten Rum-Sorten, die weltweit produziert werden. Die größte Insel der Karibik verhalf dem Rum zu seiner Popularität. Der Cuba Libre, das Nationalgetränk Kubas, ist als Cocktail auf Rum-Basis ebenso beliebt wie der Mojito, Mulata und Daiquiri. Einige der weltbesten Barkeeper stammen aus Kuba. Mit der Rumproduktion wurde auf der Karibikinsel relativ spät begonnen. Allerdings entwickelte sich die Rum-Herstellung in rasantem Tempo und bereits Mitte des 19. Jahrhunderts gab es auf Kuba 125 Destillerien, die an die jeweiligen Zuckerplantagen angeschlossen waren. Ein Drittel der Weltproduktion von Rohrzucker wird auf Kuba gewonnen. Kubanischer Rum zählt zu den wichtigsten Exportartikeln und beschert der kubanischen Wirtschaft hohe Einnahmen. Für die meisten Kubaner gehört ein Glas Rum zur täglichen Gewohnheit und wird in den Bars und Kneipen so selbstverständlich konsumiert wie das Bier in Deutschland. Kuba-Reisende, die das Nationalgetränk gern einmal probieren wollen, sollten abends eine Bar in Strandnähe aufsuchen.
Der Beginn der Rum-Produktion auf Kuba
Die Insel Kuba zählte zu den ersten Ländern, in denen Säulenanlagen eingeführt wurden. Der gemeinsam mit seinen Brüdern im Jahr 1830 aus Spanien eingewanderte Unternehmer Don Facundo Bacardi perfektionierte die Rum-Produktion auf Kuba. Nachdem er sich in Santiago de Cuba niedergelassen hatte, stellte der Firmengründer der Spirituosenfabrik Bacardi Limited fest, dass es auf der Insel nur herben und ungereiften Rum gab. Mithilfe einer Verfeinerung des Destillationsprozesses, die auch eine anschließende Filtration einschloss, wollte Facundo Bacardi die Lagerung des Rums verbessern, um dessen Qualität zu steigern. Im Hafen von Santiago erwarb der Geschäftsmann im Februar 1862 deshalb eine kleine Rum-Destillerie und gründete das Unternehmen Bacardi & Co.
Bacardi ist heute noch der größte in Privatbesitz befindliche Spirituosenhersteller der Welt. Durch neue Herstellungsverfahren gelang es Bacardi, die Qualität seiner Produkte zu verbessern und der Rum-Hersteller erhielt für den weißen Premium-Rum mit dem charakteristischen milden und weichen Geschmack zahlreiche Auszeichnungen. Auf Kuba wird Facundo Bacardí deshalb als „König der Rums“ (El Rey de los Rones) bezeichnet. Rum aus Kuba gehört seit Langem zu den besonderen Spezialitäten in der Karibik. In Kuba werden mehr als vierzig unterschiedliche Sorten Rum hergestellt, die nach dem gleichen Prinzip bereitet werden. Die verschiedenen, auf Kuba produzierten Rumsorten, zeichnen sich durch ihre feinen Geschmacksnuancen aus.
Insel Kuba – wie geschaffen für die Produktion hochwertiger Rum-Sorten
Kuba eignet sich aufgrund der klimatischen Bedingungen und der Beschaffenheit des Bodens ideal für den Zuckerrohranbau. Zuckerrohr bildet die Basis zur Herstellung von Rum. Ihren Erfolg verdankt die kubanische Rumtradition vor allem dem qualitativ hochwertigen Zuckerrohr. An der Rum-Produktion sind neben den Erntehelfern bis zu den Arbeitern in den Destillerien und den Designern der unterschiedlichen Rum-Sorten viele Menschen beteiligt. Hochwertiger Rum aus Kuba durchläuft nach der Herstellung eine mindestens dreijährige Reifezeit. Die beliebtesten Rum-Sorten besitzen ein mildes Aroma und werden sowohl pur oder als Bestandteil aromatischer Rumcocktails getrunken.
Das Zuckerrohr stammt ursprünglich aus Asien und wurde im 1. Jahrhundert unserer Zeitrechnung von Händlern zunächst in den Nahen Osten gebracht. Die Zuckerrohr-Pflanze gelangte von dort aus über die Mittelmeerregion nach Europa. Heimisch wurde das Zuckerrohr in Kuba erst, als Christoph Kolumbus die Pflanze anlässlich seiner Amerika-Reisen auf der Karibikinsel anpflanzen ließ. Auf Kuba wurde der Zuckerrohr-Anbau schnell populär und brachte ganze Generationen wohlhabender Zuckerbarone hervor. Zur damaligen Zeit wurde Zuckerrohr auf der Insel hauptsächlich zur Zuckerproduktion verwendet. An die Herstellung alkoholischer Getränke dachte zunächst niemand. Durch einen Zufall beobachteten Arbeiter, dass die Melasse, ein Abfallprodukt bei der Zuckerherstellung, zu gären begann, wenn sie mit Wasser vermengt wurde. Bald darauf wurde der erste Zuckerwein auf Kuba hergestellt, der heute als ursprüngliche Rum-Sorte gilt. Im Jahr 1661 wurde die Rum-Herstellung auf Kuba erstmals urkundlich erwähnt. Mehr als 80 Prozent der gesamten Rum-Produktion weltweit stammt auch heute noch aus der Karibik.
Rum-Herstellung auf Kuba
Für die Herstellung von Rum sind unterschiedliche Verfahren zugelassen. Die Rum-Produktion beginnt mit der Zuckerrohr-Ernte. Das frische Zuckerrohr wird anschließend zerkleinert und in der Rumfabrik zu Saft gepresst. Dabei werden die Zuckerkristalle mithilfe einer Zentrifuge herausgelöst. Die dadurch entstehende Melasse bildet die Grundlage für den traditionellen Rum, der 95 Prozent der Rum-Produktion ausmacht. Fünf Prozent der Rum-Herstellung bildet der sogenannte „rhum agricole“, der aus gepresstem Zuckerrohrsaft hergestellt wird.
Das bei der Rum-Produktion entstehende Gemisch wird zunächst mit Wasser verdünnt, bevor es fermentiert und zur Gärung gebracht wird. Die destillierte Maische besitzt einen Alkoholgehalt zwischen 65 bis 75 Prozent. Gelagert wird der Rum aus Kuba meist in alten gebrauchten Holzfässern. Durch die Patina erhält er seinen typischen Geschmack. In Eisenfässern bekommt der Rum eine dunklere Farbe, während gleichzeitig der Alkoholgehalt sinkt. Durch die Zugabe von Karamellsirup oder braunem Zucker entsteht brauner Rum. Heutzutage wird der Rum auch oft in Edelstahlfässern gelagert. Durch eine längere Lagerung wird eine noch bessere Qualität erzielt.
Die bekanntesten Rum-Marken Kubas
Der weltbeste Rum kommt auch heute noch aus Kuba. Die bekanntesten Rum-Marken sind Bacardi und Havana Club, die auf der Karibikinsel eine lange Tradition haben. Im Lauf der kubanischen Revolution wurde die Familie Bacardí zwar enteignet und musste ihre Rum-Produktion in andere Länder verlagern, dennoch wird das Familienimperium immer mit Kuba in Verbindung gebracht. Bacardi Rum ist unter den weißen Rum-Sorten weltweit die Nr. 1. Der alteingesessene Rum-Hersteller Havana Club wurde im Jahr 1960 von Staatschef Fidel Castro verstaatlicht und in das Staatsunternehmen Cubaexport eingegliedert. Der Konsum von Rum der Traditionsmarke Havana Club blieb in den nächsten Jahrzehnten den Rum-Genießern aus dem Osten vorbehalten.
Rum aus Kuba – auf der Karbikinsel in jedem Geschäft erhältlich
Lokaler Rum ist auf der Insel Kuba in fast allen Geschäften erhältlich. Purer Rum und Rum-Getränke werden in kubanischen Städten und Ortschaften auch auf der Straße angeboten. In den meisten Fällen sind Flaschen, Verschlüsse und Etiketten zwar echt, der Rum entspricht allerdings nicht der bewährten Qualität. Den Unterschied spüren Kuba-Touristen erst, nachdem die Flasche geöffnet wurde oder nach dem Genuss der unbekannten Mischung am nächsten Morgen. Urlaubern wird deshalb empfohlen, Rum nur in lizenzierten Geschäften zu erwerben. Spätestens, wenn im klaren Rum kleinste dunkle Partikel sichtbar werden, lässt sich zweifelsfrei erkennen, dass es sich um eine selbstgebraute Mischung und nicht um hochwertigen Rum aus Kuba handelt. Auf der Karibikinsel gilt ebenso wie bei uns: Qualität hat auch hier ihren Preis! Die Qualität und der Geschmack des Zuckerrohr-Rums sind von dessen Reifezeit abhängig. Rum aus Kuba wird in verschiedenen Altersklassen angeboten, wobei länger gelagerte Rum-Sorten ihren höheren Preis wert sind. Während frischer Rum auf Kuba bereits für wenige US-Dollars erhältlich ist, kosten Rum-Sorten, die 3, 5 oder 7 Jahre lang gelagert wurden entsprechend mehr. Rumkenner und Genießer finden auf Kuba auch 15 Jahre alten Rum. Eine Flasche kostet im Geschäft zwischen 150 und 180 CUC. Kubanische Rum-Produzenten arbeiten kontinuierlich an der Verbesserung ihrer Produkte. Das Aroma der auf Kuba produzierten Rum-Sorten wird ständig milder und feiner.
Wo wird auf Kuba Rum hergestellt?
Kuba gilt als Mutterland des Rums, der als Nationalgetränk pur oder als Cuba Libre und in anderen Rum-Cocktails genossen wird. Obwohl die karibische Insel ideale Bedingungen für den Zuckerrohr-Anbau und die Herstellung von Rum aufweist, ist die Lage der Rum-Produzenten dennoch nicht ganz so rosig. Zwar bieten das randtropische Klima und die Bodenbeschaffenheit beste Voraussetzungen für den Anbau von Zuckerrohr, allerdings stellen die Hurrikane in Verbindung mit der politischen Lage auf der Insel eine gewisse Herausforderung für die Rum-Produktion dar. Einige Rum-Hersteller haben ihre Betriebe deshalb in die Dominikanische Republik, in die USA oder nach Süd- und Mittelamerika verlegt.
Die schilfähnliche mehrjährige Zuckerrohrpflanze wird nach wie vor auf Kuba kultiviert. Als Haupterntezeit für Zuckerrohr gelten die Monate April bis Juli. Während die Zuckerrohrpflanzen früher per Hand mit der Machete geerntet wurden, setzen die Landwirte heute Maschinen für die Zuckerrohr-Ernte ein. Damit das Zuckerrohr nicht austrocknet, wird es sofort verarbeitet. Die größten Zuckerrohr-Plantagen auf Kuba befinden sich heute vor allem rund um die Stadt Santiago de Cuba und in den östlichen Provinzen. Endlose Zuckerrohrfelder ziehen sich über viele Kilometer entlang der Straßen im Hinterland der Insel. Das Ergebnis der Erntesaison 2017 fiel kubanischen Zeitungsberichten entsprechend sehr positiv aus.
In Santiago de Cuba wird Rum immer noch im großen Stil hergestellt. Die Marke Havana Club, die nach der kubanischen Hauptstadt benannt wurde, ist auch heute die bekannteste kubanische Rum-Marke. Während von Havana Club bis vor einigen Jahren hauptsächlich Rum-Sorten mit kürzerer Reifezeit für Longdrinks und Cocktails produziert wurden, gibt es seit einigen Jahren einen Havana Club Rum, der sich aufgrund seiner längeren Lagerung durch eine höhere Qualität auszeichnet und pur genossen wird. Zu den bekanntesten Rum-Sorten, die auf Kuba hergestellt werden, zählen außerdem Marken wie Arecha, Comandante Fidel, Cubay, Corsario, Daiquiry, Guayabita del Pinar, Liberación, Legendario, Planchao, Ron Caney, Ron Edmundo Dantés, Ron Mulata, Ron Varadero, Ron Santiago de Cuba und Santero. Mit Rum aus Kuba werden Cocktails wie Cuba Libre, Frozen Daiquiri, Mojito und Planter’s Punch gemixt. Mit einem kubanischen Rum-Cocktail lässt sich das Urlaubsfeeling nach der Rückkehr aus Kuba einfach verlängern. Für einen Cocktail mit Rum werden neben Rum aus Kuba nur Limettensaft, Zuckersirup, Soda, einige Minzblätter und gestoßenes Eis benötigt.
Rum aus Kuba mitbringen
Gemäß den geltenden Zollbestimmungen dürfen Erwachsene je einen Liter Rum oder andere Spirituosen mit einem Alkoholgehalt von mehr als 22 Prozent mitnehmen. Da sich die Bestimmungen auch kurzfristig ändern können, empfiehlt es sich, vor der Kuba-Reise nochmals die aktuellen Regelungen nachzulesen. Die für Kuba geltenden Zollbestimmungen finden sich auf der Webseite des Auswärtigen Amts. Weitere Auskünfte erteilen auch Fluggesellschaften und Reiseveranstalter.