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Baracoa auf Kuba

Wer an der Ostküste von Kuba in der Provinz Guantanamo unterwegs ist, sollte unbedingt auch der Stadt Baracoa einen ausgiebigen Besuch abstatten. Die 82.000-Einwohner-Stadt am Atlantischen Ozean, etwa 900 Kilometer östlich der kubanischen Hauptstadt Havanna, ist die älteste Ortschaft des bei Touristen aus der ganzen Welt so beliebten Inselstaates. Und auch Baracoa selbst hat bei den Kuba-Liebhabern in den vergangenen Jahren seinen Status als Geheimtipp eindeutig abgelegt. Kein Wunder: schließlich gibt es in der gesamten Region, die durch die Gebirgskette „Sierra del Purial“ vom Rest des Landes etwas abgetrennt ist, unheimlich viel zu entdecken. Aufgrund seiner riesigen Parks, Wälder und Grünflächen wird Baracoa auch als die grünste Stadt des gesamten Landes bezeichnet.

Baracoa auf Kuba

Baracoa auf Kuba ©iStockphoto/tupungato

Unübersehbares Wahrzeichen „Plateau des El Yunque“

Die Stadt wurde im Jahr 1511 durch den spanischen Eroberer Diego Velázquez de Cuéllar an der Stelle gegründet, an der der weltberühmte italienische Entdecker Christoph Kolumbus im Dezember 1492 erstmals Kuba betrat. Als erste Stadt des Landes war Baracoa vier Jahre lang die Hauptstadt Kubas, bevor sie 1515 vom deutlich zentraler liegenden Santiago de Cuba abgelöst wurde. Die historische Altstadt von Baracoa zeichnet sich vor allem durch seine zahlreichen klassizistischen Gebäuden mit starken französischen Architektur-Einflüssen auf und nimmt damit in der Reihe der kubanischen Großstädte auch heute noch eine echte Sonderstellung ein. Schon weit vor den Toren von Baracoa, das bei den Kubanern aufgrund seiner vielen kleinen und großen Attraktionen auch liebevoll als „Perle des Ostens“ bezeichnet wird, ist der „Plateau des El Yunque“ nicht zu übersehen. Der fast 600 Meter hohe Kalksteinfelsen bietet eine einzigartige Flora und Fauna. Wer die artenreiche regionale Natur genießen möchte, kommt an dem von tropischem Regenwald bedeckten Hochplateau garantiert nicht vorbei. Unter anderem werden hier geführte Touren angeboten, um am Ende eine phantastische Aussicht über die gesamte Region zu genießen. Außerdem kann man das „Plateau des El Yunque“ auch auf eigene Faust erkunden. Für die einstigen kubanischen Ur-Einwohner der Region, den sogenannten Taino, war der Tafelberg schon immer heilig. Und auch heute noch hat er für die Bewohner der Stadt eine ganz besondere Bedeutung.

Baracoa – Stadtrundgang startet auf dem Parque de la Independencia

In Baracoa gibt es zahlreiche Attraktionen zu sehen, die jährlich tausende Touristen in die Stadt locken. Bei einem Stadtrundgang kommt man unter anderem an den imposanten Festungsanlagen Castillo de Seboruco, Fuerte de la Punta und Fortaleza la Matachíne nicht vorbei. In letzterer befindet sich heute das „Museo Provincial“. Das Museum gibt einen spannenden Einblick in die Geschichte der gesamten Region bis hin zu den Unabhängigkeitskriegen und offenbart zudem zahlreiche Fundstücke aus der Kolonialzeit. Im großen Museumsgarten ist eine Statue von Christoph Kolumbus zu finden. Die beeindruckenden Festungsanlagen wurden in den ersten Jahrhunderten des Bestehens der Stadt zum Schutz vor den gefürchteten Piratenangriffen erbaut. Das Herz der Stadt schlägt auf dem zentralen Platz „Parque de la Independencia“. Hier kann man das echte kubanische Leben mit jeder Menge Musik erleben und sich ganz nebenbei auch noch in einer der vielen kleinen Bars mit einem Getränk oder einem kleinen Essen entspannen und das Karibik-Feeling genießen. Direkt am „Parque de la Independencia“ befindet sich neben vielen anderen Sehenswürdigkeiten mit der im Jahr 1511 geweihten Kirche „Catedral Nuestra Señora de la Asunción“ eines der ältesten Gebäude Kubas. In der Basilika Mariä Himmelfahrt befindet sich unter anderem auch das Cruz de la Parra. Das große Holzkreuz, das in Lateinamerika zu den größten religiösen Schätzen gehört, hat der Entdecker Christoph Kolumbus bei seiner ersten Entdeckungsreise in der Nähe der Kirche errichtet. Während das Original-Holzkreuz in der Kirche zu finden ist, wurde am Original-Standort des Kreuzes an der „Bahía de Miel“ eine Kopie aufgestellt.

Spektakulärer Einblick in die Natur im Alexander-von-Humboldt-Nationalpark

Etwa 20 Kilometer vor den Toren von Baracoa befindet sich mit dem Alexander-von-Humboldt-Nationalpark das größte Naturschutzgebiet des gesamten Landes. Aufgrund seiner riesigen Artenvielfalt von Flora und Fauna gilt der Park als eines der bedeutendsten und gleichzeitig spektakulärsten Naturschutzgebiete der Welt. Nicht umsonst wurde der Park im Jahr 2001 in die Liste der Weltnaturerbestätten der UNESCO aufgenommen. Das mehr als 700 Quadratkilometer große Gebiet umfasst neben dichten Regenwäldern und Mangrovenwäldern auch Flüsse, Riffe sowie den 1.175 Meter hohen Berg Pico El Toldo. Auch das Klima, das durch hohe Temperaturen und eine hohe Luftfeuchtigkeit geprägt ist, bietet perfekte Bedingungen für Pflanzen und Tiere. So sind in dem Nationalpark mehr als 1.300 verschiedene Pflanzenarten zu finden, darunter auch der berühmte kubanische Drachenbaum. Außerdem ist der im Jahr 2001 gegründete Park in den vergangenen Jahren zur festen Heimat unzähliger bedrohter Tierarten geworden. Unter anderem gehört mit der Bienenelfe auch der kleinste Vogel der Welt ebenso zu den Bewohnern des Nationalparks wie der seit langem vom Aussterben bedrohte Kubanische Schlitzrüssler und die Baumratte. Am besten lässt sich der Alexander-von-Humboldt-Nationalpark, der nach dem berühmten deutschen Forscher benannt wurde, im Rahmen einer geführten Tour erkunden. Die wichtigsten Informationen zum Park und zu den möglichen Touren gibt es im großen Besucherzentrum. Wer in und um Baracoa unterwegs ist, dem werden sicher auch die riesigen Kaffee- und Kakaoplantagen ins Auge fallen. Schließlich ist die gesamte Region auch berühmt für ihren Kaffee- und Kakaoanbau. Wer die Chance hat, sollte auch der großen Schokoladenfabrik der Stadt einen Besuch abstatten. Hier gibt es schließlich nicht nur jede Menge Informationen „rund um die Schokoladen-Produktion“ sondern sicher auch die eine oder andere leckere Kostprobe. Für Schokoladen-Liebhaber ist zudem die Casa del Chocolate ein echtes Muss. Die Umgebung von Baracoa lädt durch seine vielen Rad- und Wanderwege zu abwechslungsreichen Touren mit dem Fahrrad oder „zu Fuß“ ein.

Entspannung und Action an der Playa Maguana und in der „Honigbucht“

Auch Badeurlauber und Wassersportler sind an der ostkubanischen Atlantikküste genau richtig. Der bekannteste Strand der Region ist die Playa Maguana, die sich etwa 20 Kilometer von Baracoa entfernt befindet. Neben Surfern und Schwimmern kommen hier dank eines vorgelagerten Korallenriffs auch Schnorchler und Taucher voll auf ihre Kosten. Perfektes Karibik-Feeling bietet auch die Bahía de Miel am Río Miel. Die sogenannte „Honigbucht“ gilt als eine der schönsten Buchten Kubas. Wer am Strand Ruhe und Entspannung sucht, ist an der Playa Duaba genau richtig. Der wunderschönen palmengesäumte Naturstrand ist in der Region ein echter Geheimtipp.

Vielfältig erreichbar mit Flugzeug, Auto, Bus und Zug

Erreichbar ist Baracoa unter anderem mit dem Flugzeug über den Regionalflughafen Aeropuerto Nacional Gustavo Rizo. Von hieraus sind unter anderem Inlandsflüge in die kubanische Hauptstadt Havanna möglich. Wer die Landschaft rund um die Stadt genießen möchte, sollte sich vor Ort einen Mietwagen ausleihen. Mit dem Auto ist Baracoa unter anderem über eine spektakuläre Bergstraße zu erreichen, die erst im Jahr 1965 gebaut wurde. Auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln Bus und Zug ist die pulsierende Stadt sehr gut zu erreichen. Durch den „Sierra del Purial“ war die Stadt viele Jahrhunderte lang nur aus der Luft oder per Schiff vom Atlantischen Ozean aus erreichbar. In und um Baracoa gibt es zahlreiche Unterkünfte für Touristen – unter anderem Ferienwohnungen sowie Zwei- und Drei-Sterne-Hotels. Baracoa ist fast das gesamte Jahr ein sehr beliebtes Reiseziel. Wer gemäßigte Temperaturen bevorzugt, sollte die Zeit zwischen November und April für eine ausgiebige Reise in den äußeren Osten Kubas nutzen. In diesen Monaten liegen die durchschnittlichen Temperaturen zwischen 24 und 29 Grad Celsius. In den Sommermonaten können die Temperaturen bis zu 35 Grad Celsius ansteigen. Der meiste Regen fällt in der Region erwartungsgemäß im Mai sowie im Oktober und im November.

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